Das Papier raschelt, die Kollegen quatschen, die Spülmaschine in der Büroküche wird eingeräumt: Lärm im Büro kann ganz schön an den Nerven zerren. Wenn der Geräuschpegel zu laut wird, fällt es schwer, sich aufs Arbeiten zu konzentrieren und produktiv zu sein. Der Trubel stört nicht nur beim Arbeiten, sondern wirkt sich auch negativ auf die Leistungsbereitschaft aus und erzeugt Stress. Darunter leidet auch das Kurzzeitgedächtnis, denn das Gehirn versucht, all die Geräusche und Töne im Hintergrund zu entschlüsseln – und das ganz unbewusst. Bürolärm macht müde, das Weghören strengt an und erzeugt zudem unbewussten Stress. Das lässt den Blutdruck ansteigen und das Herz schneller schlagen. Mitunter kann das zu Aggressionen und schlechter Arbeitsatmosphäre führen. Ein hoher Lärmpegel ist unterm Strich somit schlecht für die Gesundheit. Besonders wenn Unternehmen in einem modernen, großen Umfeld arbeiten, gibt es meist wenig räumliche Barrieren. Für die Arbeitskultur kann das zwar flache Hierarchien und ein freundschaftliches Miteinander bedeuten, doch daraus resultierend wird eben auch der Lärm geteilt. Deshalb solltest Du auch im Büro die Akustik beachten und planen! Los geht’s mit den wichtigsten Know-Hows und To-Do’s rund um den Lärm am Arbeitsplatz!

Welche Richtwerte gibt es?

Es gibt festgelegte Richtwerte, die den Lärmpegel eines Büros beschreiben. Liegt der Geräuschpegel im Hintergrund zwischen 20 und 30 dB(A), ist das ein optimales Arbeitsumfeld. Zwischen 40 bis 45 dB(A) wird ein Arbeitsplatz noch als „gut“ bezeichnet. Beispielsweise erzeugt eine telefonierende Person bereits 55 bis 70 dB(A). Das ist eigentlich laut der Arbeitsstättenverordnung schon zu hoch. Optimal ist es dann, wenn dein Kollege im angrenzenden oder abgegrenzten Büro spricht, du aber die Worte nicht mehr verstehen kannst.

7 Tipps zur Reduzierung des Lärmpegels

Mit diesen 7 Maßnahmen kannst Du den Lärm im Großraumbüro reduzieren und so den Stresspegel deiner Kollegen senken.

Akustikvorhänge & Akustikbilder

Statte dein Büro doch mit Vorhängen und Bilder aus! Aber nicht irgendwelche, sondern ganz besondere. Spezifische Akustikvorhänge absorbieren den Schall und vermindern so den Reflexionsschall und die Nachhallzeit. Je größer die abgehängte Fläche, desto mehr Schall wird geschluckt. Akustikvorhänge können vor allem hohe und mittlere Frequenzen absorbieren, wie etwa Sprachlärm in Großraumbüros. Eine gute Alternative zu den Vorhängen sind Akustikbilder. Wegen der kleineren Fläche sind diese Bilder eher für kleine Büros oder als zusätzliche Maßnahme in den Fluren geeignet.

Raumteiler aufstellen

Als Raumteiler können bereits vorhandene Möbel wie Aktenschränke, Bücherwände oder Regale dienen. Trotzdem schlucken spezielle Akustik-Stellwände den Schall deutlich besser und lassen sich leichter umstellen. Raumteiler dämpfen nicht nur den Schall, sie trennen die Arbeitsplätze auch optisch ab und teilen das Büro in „Zonen“ ab. Das reduziert ebenfalls die Ablenkung durch optische Reize.

Mehr Raum lassen

Vor allem in Teambüros sollte es zwischen den Arbeitsplätzen genügend Abstand geben. Für Großraumbüros ab 400 m² wird von der Arbeitsstättenverordnung eine Arbeitsfläche von 12 bis 15 m² pro Person gefordert. Die Fläche pro Arbeitsplatz sollte großzügig geplant werden, denn in Großraumbüros kommt es oft zu „Überbelegungen“, sodass es zwischen den Arbeitsplätzen an der wichtigen räumlichen und sozialen Distanz fehlt. Als Faustregel gilt: Der Abstand ist ausreichend, wenn ein Gespräch beim Sitznachbarn nicht mehr verstehbar ist.

Tipp: In Großraumbüros können Räume zoniert werden. Laute Tätigkeiten sollten ausgelagert werden, zum Beispiel können in spezielle Kommunikationsräume für Meetings oder zum Telefonieren eingerichtet werden. Auch für Tätigkeiten, die eine hohe Konzentration erfordern, lassen sich spezielle Zonen schaffen. Deine Kollegen können sich dann in lärmgeschützte „Ruheräume“ zurückziehen.

Flur und Wege freihalten

Schreibtische sollte man abseits häufig genutzter Laufwege zu Küche, Kopierer & Co positionieren. Dadurch wird die Lärmbelastung des Einzelnen nämlich erheblich reduziert. Auch aus Sicht des Brandschutzes ist das eine nötige Maßnahme.

Mit Pflanzen dekorieren

Zimmerpflanzen helfen, den Lärm zu reduzieren. Wenn die Pflanzen dann auch noch zwischen den Schreibtischen stehen, schlucken sie nicht nur Geräusche, sondern sorgen darüber hinaus noch für ein gutes Raumklima. Wenn Du mehr über die positiven Auswirkungen von Pflanzen auf Konzentration & Produktivität erfahren möchtest, dann schau bei diesem Artikel vorbei.

Technische Geräte überprüfen

Klima-, Belüftungs- und Heizungsanlagen produzieren bei falscher Einstellung unnötige Hintergrundgeräusche. Lasse deshalb regelmäßig die Technik überprüfen, um den Geräuschpegel so niedrig wie möglich zu halten. Tipp: Wir haben für dich die besten Handwerkerservices verglichen und aufgelistet!

Wie setzt Du die Tipps um? Hast Du Fragen und Anmerkungen? Dann schreib es gerne in die Kommentare!