Nasen triefen, Augen tränen, die lästigen Allergien: Viele Menschen kämpfen im Job mit allergischen Beschwerden – vielleicht auch Du. Arbeitnehmer haben einige Möglichkeiten, sich um Besserung zu bemühen – und Chefs haben einige Pflichten im Umgang mit Allergikern. Das Erstaunliche: Fast ein Viertel der Deutschen leidet unter Heuschnupfen, die meisten Betroffenen kämpfen mit juckenden Augen, Niesattacken und einer laufenden Nase. Das zeigt eine Umfrage der Marktforscher von Yougov. Doch welche Rechte und Regelungen gibt es im Bezug auf Allergiker/-innen im Büro? Dies und noch vieles mehr erfährst du im heutigen Artikel! 🙂

Recht und Unrecht – Regelungen im Büro

Wer mit verquollenen Augen kaum den Bildschirm sieht, kann sich vom Hausarzt die vorübergehende Arbeitsunfähigkeit bescheinigen lassen. Das können Mitarbeiter aber nicht die ganze Pollensaison lang durchziehen. Wenn es ein Arzneimittel gibt, das gegen die Beschwerden hilft und einen wieder arbeitsfähig macht, sollten Angestellte dieses nutzen. Bei berufsbedingten Allergien haben es Arbeitnehmer schwerer. Während der Heuschnupfen spätestens im nächsten Winter wieder ein Ende hat, kämpfen viele Menschen das ganze Jahr mit allergischen Reaktionen im Job. Nehmen allergiebedingte Ausfälle überhand, dürfen Arbeitgeber ihren Angestellten kündigen. Das ist zulässig, wenn Chefs aufgrund der Allergie mit hohen Fehlzeiten rechnen müssen oder wenn Mitarbeiter ihren Job gar nicht mehr ausüben können. Bis es so weit kommt, haben Allergiker aber verschiedene Optionen. Gibt es zum Beispiel einen Betriebsarzt, sollten Angestellte ihn aufsuchen. Er kann die Arbeitsbedingungen beurteilen und dokumentieren. Der Arzt gibt dann Tipps, wie Angestellte den Kontakt zum Allergieauslöser verhindern können, und meldet den Fall an die gesetzliche Unfallversicherung. Dazu sind Ärzte und Arbeitgeber bei Verdacht auf eine berufsbedingte Allergie verpflichtet. Tun sie es nicht, können Allergiker oder deren Krankenversicherer selbst einen Antrag darauf stellen, dass die Allergie als Berufskrankheit anerkannt wird. Bei einem positiven Ergebnis haben Allergiker Anspruch auf Leistungen der Unfallversicherung.

Merke: In Büros ist die Klimaanlage häufig ein Auslöser für allergische Reaktionen. Sie wirbelt Staub und andere Allergene immer wieder auf und kann Atembeschwerden oder Niesanfälle provozieren. Arbeitgeber müssen allergiegeplagten Mitarbeitern in diesem Fall einen Arbeitsplatz ohne Klimaanlage bereitstellen. Das hat das Landesarbeitsgericht (LAG) Hamm (Az.: 5 SA 1000/97) bestätigt.

Top 10 Allergien

Allergien können durch eine Vielzahl von Ursachen ausgelöst werden. Heutzutage werden wir von potentiellen allergenen Substanzen überflutet. Wir haben dir die „üblichen Verdächtigen“ zusammengefasst:

• Pollen
• Kosmetika
• Hausstaubmilben
• Lebensmittel wie Milch, Eier und Erdnüsse
• Gluten
• Medikamente (Pharmaka)
• Waschmittel
• Haustiere (vor allem Hunde und Katzen)
• Schimmel
• Duftstoffe

Doch es gibt gute Nachrichten, jede einzelne Allergie lässt sich verbessern bzw. minimieren. Wer den Verdacht hat, an einer Allergie zu leiden, sollte zum Zweck einer genauen Diagnosestellung in jedem Fall einen Arzt aufsuchen. Denn erst wenn geklärt ist, ob tatsächlich eine Allergie vorliegt und wodurch sie ausgelöst wird, ist eine effektive Behandlung möglich.

Merke: Wenn Allergiesymptome auftreten, sollten diese nach Möglichkeit mit antiallergischen Medikamenten behandelt werden, um den Leidensdruck zu verringern und einer Verschlimmerung der Symptome entgegenzuwirken. Anererseits ist eine Behandlung der Allergieursachen, nämlich der Überreaktion des Immunsystems bei Kontakt mit bestimmten allergenen Substanzen, nur durch eine Hyposensibilisierung möglich. Zwar kann dadurch die Sensibilisierung für das auslösende Allergen nicht beseitigt werden, doch das Immunsystem kann im Laufe der Therapie “lernen”, dass die betreffenden Substanzen keine Gefahr darstellen.

Diese 3 Tipps können dir helfen, deine Allergie ohne Medikamente zu lindern:

1. Führe ein „seelisches“ Tagebuch

Finde zunächst heraus, ob sich deine Allergie bei bestimmten Stress-Situationen verschlechtert und führe darüber Tagebuch. Besonders Hautallergien wie Neurodermitis aber auch asthmatische Allergien können oft auf emotionale Belastungen zurückgeführt werden. Manchmal sind es scheinbar harmlose Alltagssituationen, die eine allergische Reaktion auslösen oder die Allergie verschlimmern können. Das Meeting im Büro, der Streit mit dem Partner oder die laute Baustelle nebenan – es gibt viele Stressfaktoren in unserem Alltag. Über ein Tagebuch kannst du dir Gewissheit verschaffen, ob eine solche Stresssituation deinen Körper so belastet, dass er seine Abwehrkräfte mobilisiert. Wann begann deine Allergie? War das in einer besonders stressigen oder konflikthaltigen Zeit deines Lebens? Gab es einen seelischen Auslöser?

2. Stressfaktoren meiden und Entspannung suchen

Auch wenn du den seelischen Grund deiner Allergie nicht finden kannst – Stress ist immer schlecht für einen Allergiker. Daher solltest du am Stress-Abbau arbeiten, Stressfaktoren soweit wie möglich meiden und sich häufiger einmal entspannen. Entspannungsmethoden wie Autogenes Training oder auch Yoga können helfen, deinen Alltag entspannter anzugehen und die Allergie zu lindern. Gönn dir öfter eine Auszeit vom Alltag, bereite dir das Essen für den nächsten Tag vor, nehme dir feste Pausen am Arbeitsplatz – ohne auf den Monitor zu schauen!

3. Positive Grundeinstellung lernen

Und wenn sich Stressfaktoren nicht vermeiden lassen? Dann gehe anders an diese Situationen heran! 🙂 Das Meeting mit dem Chef stresst dich? Finde etwas, dass du positiv nutzen kannst. Denn wenn du mit einer positiven Einstellung in das Meeting gehst, wird der negative Stress ganz von alleine weggehen. Streit mit dem Partner?  Ist der Streit es wert, dass du dich schlecht fühlst und deinen Körper belastest? Oft ist die Antwort ein ganz klares “Nein”. Je positiver du durch deinen Alltag gehst, desto weniger Stress verspürst du und auch das wird große Auswirkungen auf deine Allergie haben.