Egal ob Geschäftspartner in Saudi-Arabien, Lehrling mit pakistanischem Migrationshintergrund, oder die neue französische HR-Managerin. Wir tauchen oft in fremde Kulturen ein – oder gehören selbst zur Kultur, in die eingetaucht wird. Dafür braucht man interkulturelle Kompetenz. Die hat man eben – oder man eignet sie sich an. Wir haben dir 4 interessante Tipps zusammengestellt, dir dir dabei helfen, deine interkulturellen Managementfähigkeiten aufzubauen!

Wie werde ich „Interkulturell kompetent“?

1. Konkrete Vorbereitung hilft!

Trifft man auf eine fremde Kultur, kann man sich im Voraus bereits Gedanken machen – hier die wichtigsten Themenbereiche im Überblick:

  • Verabredungen: Termine vereinbaren, Pünktlichkeit
  • Treffen: Begrüßung, Anrede, Gesprächs-Themen, Komplimente
  • Äußerlichkeiten: Kleidung, Styling, Accessoires
  • Essen & Trinken: Gewohnheiten und Rituale, Alkohol, Trinkgeld
  • Kommunikation & Interaktion: Sprache, Tonalität, Verständlichkeit, nonverbale Zeichen und Symbole
  • Humor: Ironie, Sarkasmus, Themen
  • Nähe-Distanz Verhältnis: Augen- und Körperkontakt, Kontaktaufnahme

Merke: Recherchiere, welche Bedeutungen, Werte, Codes, oder vereinbarten Regeln in der jeweiligen Kultur damit verbunden sind!

2. Die eigene Wahrnehmung reflektieren!

Durch unsere Wahrnehmung entsteht unser „inneres Bild“. Das Gehirn sucht nach Strukturen, Kategorien und Sinn und bezieht dabei unsere Lebenserfahrung mit ein. Natürlich haben wir die Fähigkeit, unsere Eindrücke zu hinterfragen, so gut es geht. Du solltest dabei folgendes immer im Hinterkopf behalten: Die Botschaft einer verbalen oder nonverbalen Nachricht kann unterschiedlich ausgedrückt und aufgefasst werden. Diese Unterschiede beschreibt der deutsche Psychologe und Kommunikationswissenschafter Friedemann Schulz von Thun in seinem Vier-Ohren-Modell.

Bei Kommunikationsschwierigkeiten kannst du:

  • auf eine klare und leicht verständliche Aussprache achten.
  • bei inhaltlichen Unklarheiten einfach nachfragen. Das ist nicht nur höflich, sondern räumt auch etwaige Missverständnisse gleich aus dem Weg.

3. Werde dir selbst bewusst!

Eine der größten Herausforderungen für das interkulturelle Management besteht darin, die eigenen Vorurteile in Schach zu halten. Dies mag nicht immer leicht sein, jedoch gibt es mehrere Ansätze, um sich dabei weiterzuentwickeln.

Wenn ein Teammitglied auf eine Art und Weise reagiert, mit der du nicht gerechnet hast, nimm dir einen Moment Zeit, um in sich zu gehen und die Situation besser einschätzen zu können. Noch besser ist es, das Teammitglied direkt zu fragen, wenn Unklarheiten auftreten. Eine andere Möglichkeit ist es, eine dritte Person hinzuzuziehen, die möglicherweise „kulturell versierter“ ist als du selbst. Es könnte ein anderes Teammitglied, ein Mentor außerhalb des Unternehmens oder eine andere neutrale Person sein. Am wichtigsten ist, dass diese Person dazu fähig ist, deine Verhaltensmuster zu analysieren und auch imstande ist, dich sachlich darauf hinzuweisen, worin deine Fehler liegen könnten.

4. Nachsicht üben!

Bei Widersprüchen oder Fehlern: Verurteile nicht auf Lebenszeit! Fehler können, dürfen und sollen sogar passieren. Sie sind Teil eines Lernprozesses. Merke: Bleibe authentisch, dann verzeiht man gern „Ausrutscher“ oder sieht diese nicht so eng. Im Idealfall ist die Person bzw. Personengruppe mit der du interagierst ebenfalls „interkulturell kompetent“!