Machtspiele finden in Unternehmen auf allen Ebenen statt – sowohl zwischen Kollegen, als auch zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern. Goodworkvibes erklärt, wie du dich wappnen kannst. Wie Machtspiele ( in Meetings )entstehen, was sie anrichten und wie du dich verhalten kannst, erfährst du im heutigen Artikel.
Wie Machtspiele entstehen
An dieser Stelle kommt die Frage auf, wieso sich einige Kollegen selbst präsentieren und vor anderen behaupten wollen. Zum einen ist dies Typsache. Zum anderen kann der Ursprung auch in den Strukturen eines Unternehmens stecken. Besonders hierarchisch organisierte Firmen kennen das Problem der Machtkämpfe. Möchten Personen ihre eigenen Ziele gegen das Interesse anderer durchsetzen, scheinen verbale Angriffe und das Ausspielen des vermeidlichen Rivalen häufig der letzte Weg zu sein. Alles in allem kommt der Arbeitsatmosphäre eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Machtkämpfen zu. Das Betriebsklima sinkt, die Produktivität sinkt und alles in allem endet es in einem Teufelskreis.
Drohen oder erpressen
Drohungen sind meist simpel: Entweder du tust dieses ‒ oder es passiert jenes. Jedem ist die ein oder anderen Drohung bestimmt schonmal über den Weg gelaufen.
Unser Tipp: Musst du dich in eine Drohung fügen, kannst du sie zumindest öffentlich machen und den Drohenden damit “entlarven”. Natürlich kannst du die Drohung auch als solche benennen und einfach ablehnen. Falls du dich zu sehr vor den negativen Folgen fürchtest, kannst du einen Gegenvorschlag anbieten.
Die „Argument hilft nicht“-Strategie
Es gibt Menschen, die ihre Forderungen stur wiederholen und für deine Argumente nicht zugänglich sind. Dieses Verhalten nennt man die „Ich will ein Eis“-Strategie: Ohne Begründung und ohne Abstriche zu machen, wird immer wieder dasselbe eingefordert. An dieser Stelle kommst du mit Argumenten nicht weiter.
Unser Tipp: Einfach mal eskalieren lassen. Lass deinen Gegner auflaufen, indem du konsequent hart bleibst. Alternativ kannst du auch eine Gegenforderung stellen: „Gut, ich komme dir entgegen. Dafür möchte ich Folgendes …“Stellt sich aber dein Chef quer, musst du meistens nachgeben. Hast du persönlich einen Tipp, wie man den eigenen Chef / die eigene Chefin konsequent überzeugen kann?
Die Überrumpelung
Bei einer Überrumpelung wird immer Zeitdruck aufgebaut, um dich schnell zu einer Entscheidung zu zwingen. Statt eines Vorgesprächs findet musst du dich sofort ohne Rücksprachemöglichkeit für eine Möglichkeit entscheiden.
Unser Tipp: Hier lautet die Strategie immer: Möglichst viel Zeit gewinnen (Motto: „Ich muss eine Nacht darüber schlafen“). Deshalb: Möglichst nicht sofort reagieren, sondern etwas Abstand gewinnen.
Soziale Ausgrenzung
Demonstrativ wird sich abgewandt, wenn man vorbeigeht, ins Zimmer kommt oder zu einem Gespräch hinzustoßen möchten. Der Small-Talk im Gang wird blitzschnell aufgelöst. Vielleicht wird man auch beim Gang zum gemeinsamen Mittagessen oder Spaziergang übersehen. Schlimmstenfalls kann es eine Ausgrenzung innerhalb des gesamten Teams bedeuten. Weitere typische Anzeichen solch einer Ausgrenzung sind:
- Deine Ideen werden nicht erhört.
- Deine Vorschläge werden zerpflückt.
- Dein Engagement wird ausgebremst.
- Informationen werden nicht oder nur unzureichend an dich weitergeleitet.
- und und und
Unser Tipp: Überlege, ob du bestehende Gruppenrituale wie morgendliches Begrüßen, Kaffee kochen, Kuchen mitbringen, Witze erzählen etc. missachtet hast. Falls ja, versuche durch das Einhalten solcher Rituale eine soziale Akzeptanz zu finden. Suche dir innerhalb des Teams eine Verbündete oder einen Verbündeten, der deine Ideen und Meinungen unterstützt. Lerne deine Vorschläge und Argumente stichhaltiger und sachlicher vorzutragen: Letztlich geht es darum, deinen Chef / deine Chefin zu überzeugen.
Fühlst du dich bereits gemobbt? Dann solltest du entsprechende Maßnahmen ergreifen. Protokolliere die Vorkommnisse. Suche dir Hilfe beim Betriebsrat –und bei deinem Vorgesetzten. Holen dir Hilfe bei deinen ehrlichen Kollegen und Kolleginnen.
Fazit: Lasse dich nicht runterziehen
“Machtspieler” spielen oft auf ganz niedrigem Niveau. Wichtig ist es, sich zur Gegenwehr nicht auf dieses Niveau herabzulassen. Bleibe du selbst. Es genügt, wenn du eine unfaire Spielweise erkennst und angemessen reagieren kannst. Bedenke: Du forderst nur den Respekt ein, der jedem Menschen zusteht. Und du wirst automatisch „mächtiger“, indem du deine Grenzen aufzeigst – und so einen niveauvollen Umgang am Arbeitsplatz förderst.