LGBTIQ steht für Lesbian Gay Bisexual Trans Intersex Queer. LGBTI-Diversity am Arbeitsplatz hat viele Facetten, die in Unternehmen häufig noch nicht genug beachtet werden.

Gleichstellung ist nicht verhandelbar

Wir leben eine Unternehmenskultur der Gleichberechtigung, in der jede und jeder das Recht hat, so zu sein, wie sie oder er ist. Alle haben das Recht und die Möglichkeit, auch im Berufsleben sie selbst zu sein. Demnach ist es wichtig allen zu vermitteln, dass Diskriminierung und negative Aussagen keinen Platz im Unternehmen haben, denn schätzungsweise gibt es zwischen 5 und 15% nicht heterosexuelle Menschen. Dazu kommen Angehörige und Freund*innen der Mitarbeiter*innen.

Was bringt es Unternehmen, in LGBTI-freundliche Initiativen zu investieren?

LGBTI-freundliche Arbeitgeber*innen sind nicht nur attraktiv für LGBTI-Arbeitnehmer*innen, sondern generell für alle junge Menschen. Viele Young Professionals erwarten, dass Unternehmen Maßnahmen zur Inklusion betreiben. Außerdem können sich Unternehmen dadurch von der Konkurrenz abheben. Laut GLAAD „haben mehr als 40% der Lesben, Schwulen und Bisexuellen sowie fast 90% der Transgender Diskriminierung, Belästigung oder Misshandlung am Arbeitsplatz erfahren. Studien haben ebenso gezeigt, dass offen schwule Mitarbeiter glücklicher und produktiver sind als diejenigen, die gezwungen sind, ihre sexuelle Orientierung zu verbergen, und die Produktivitätssteigerungen erstrecken sich auch auf deine Kollegen*innen. Höchste Zeit, auch dein Unternehmen zu reflektieren!

Gleichberechtigung schon heute fördern

Es braucht nicht nur Initiativen die Bottom-up entstanden sind, sondern auch Top-down ist wichtig, um zu zeigen, dass die Geschäftsführungsebene erkannt hat, warum LGBTI Diversity auch im Arbeitsalltag relevant ist und dass Diskriminierung Konsequenzen nach sich zieht.

Hier ein paar weitere Kriterien zur Anregung: 

Hier weitere Ideen, die zum Nachdenken anregen:

  • Gibt es die Möglichkeit zur anonymen Meldung von Diskriminierungsfällen? Gibt es Vertrauenspersonen?
  • Inwiefern wird die Inklusion von Geschlechtervielfalt in Datensätzen von Mitarbeiter*innen umgesetzt?
  • Welche Sensibilisierungsmaßnahmen zu sexuellen Orientierungen und Geschlechtervielfalt und damit verbundener Anti-/ Diskriminierung gibt es in deiner Firma?
  • Hat deine Firma geschlechtsneutrale Toiletten?

6 Schritte zu einem LGBT-freundlichen Arbeitsplatz

Nachdem du nun weisst, warum du einen LGBT-freundlichen Arbeitsplatz schaffen solltest, schauen wir uns an, wie du dies tun kannst. In diesem Abschnitt stellen wir dir sechs Schritte vor, die Arbeitgeber*innen unternehmen können, um die LGBT-Gleichstellung am Arbeitsplatz zu erreichen.

1. Richtlinien festlegen und erzwingen

Der erste Schritt zu einem LGBT-freundlichen Arbeitsplatz besteht darin, spezifische Richtlinien festzulegen, die die Position deines Unternehmens zu LGBT-Rechten umstrukturieren. Laut Catalyst haben 91% der Fortune 500-Unternehmen jetzt Antidiskriminierungsrichtlinien, die sexuelle Orientierung beinhalten, und 83% beinhalten Geschlechtsidentität.

2. Ändere die Einstellungsstrategien

Wenn ihr bereits LGBT-freundliche Richtlinien habt, lege jetzt eine Grundlage für die Aufnahme von LGBT-Mitarbeitern fest. Was ist, wenn eure Einstellungspraktiken verhindern, dass Menschen überhaupt recruiten? Selbst wenn ihr nicht aktiv diskriminiert habt, habt ihr möglicherweise in eurer Stellenanzeigen die falsche Botschaft übermittelt.

3. Schulung anbieten

Auf welche Arbeitsumgebung stoßen neuen Mitarbeiter bei ihrer Ankunft? Durch Schulungen kannst du sicherstellen, dass sie verstehen, was in diesen Richtlinien enthalten ist, warum LGTB-Rechte in deinem Unternehmen wichtig sind und welche Verantwortung sie tragen.

4. Support-Events

Jedes Jahr gibt es Veranstaltungen in Ländern auf der ganzen Welt, um die LGBT-Community zu feiern und ihre Unterstützung zu zeigen. Indem du dich an diesen Veranstaltungen beteiligst, zeigst du dein Engagement für LGBT-Rechte und sendest deinen Mitarbeiter*innen eine klare Botschaft darüber, wo ihr mit dem Unternehmen steht.

5. Partner mit Experten

Selbst wenn du gute Absichten hast, weisst du möglicherweise nicht genug über die LGBT-Community, um selbst Programme und Richtlinien entwickeln zu können. Schau dir zum Beispiel diese Liste an, die nach Branchen aufgeschlüsselt ist und sowohl breit aufgestellte Gruppen wie Pride at Work als auch viel fokussiertere Gruppen wie die National Gay Pilots Association umfasst.

6. Netzwerke erstellen

LGBT-Mitarbeiternetzwerke können sehr sinnvoll sein, zusammenzukommen und Erfahrungen auszutauschen. Richte also eine in deinem Unternehmen ein oder ermutige deine Kollegen*innen dazu, zusammenzukommen und selbst ein Netzwerk aufzubauen.

Kein oberflächliches Pinkwashing

Unter Pinkwashing versteht man die oberflächliche Nutzung von LGBTI-Symbolen wie den Regenbogen, Dragqueens etc., um die kaufkräftige Community als Konsument*innen zu gewinnen. Dabei fehlt echtes Engagement für die Anliegen der LGBTI-Community bzw. eine Auseinandersetzung mit der Thematik innerhalb des Unternehmens. Dazu zählen außerdem ein offenes Arbeitsumfeld und ein klares Commitment aus der Führungsebene.

Fazit: Flagge hissen?

Viele der Schritte, die wir uns angesehen haben, sind nicht teuer oder schwer umzusetzen. Fang noch heute an. Wähle nur einen dieser 6 Punkte aus und ergreife Maßnahmen.  Denn wer eine Regenbogenfahne hisst, hat eine Verantwortung: Im Unternehmen können alle offen sein wer sie sind und viel mehr noch: Es gibt Konsequenzen, wer andere diskriminiert und sich nicht an die internen Regeln hält.