Es sind nicht nur die Kollegen, nicht nur der Chef oder das Gehalt – auch die Bürogestaltung spielt bei der Mitarbeiterzufriedenheit eine entscheidende Rolle. Laut einer Umfrage des Coworking-Anbieters Mindspace in Kooperation mit dem Marktforscher OnePoll hat fast jeder sechste Deutsche und sogar jeder fünfte Millennial (die Jahrgänge 1980 -1995) schon einmal einen potenziellen neuen Job aufgrund des schlechten Büro-Designs und Ausstattung abgelehnt. Demnach war bereits für jeden zehnten Millennial das Büro-Design schon einmal ein Kündigungsgrund. Daraus abzuleiten ist, dass die Arbeitsumgebung entscheidend für die Mitarbeiterzufriedenheit, die Arbeitsergebnisse und damit die Wirtschaftlichkeit des Unternehmens ist.

Wenn du ein gesundes, sicheres und produktives Arbeiten ermöglichen möchtest, solltest du einige Dinge bei der Bürogestaltung beachten. Neugierig? Dann erfahre hier mehr!

Die Arbeitsplatzgestaltung im Büro

Mit der Gestaltung des Arbeitsplatzes wird also die Basis für die Wirtschaftlichkeit des Unternehmens geschaffen. Die Arbeitsplatzgestaltung umfasst jedoch viel mehr als nur die die Platzierung von Schreibtisch und Computer. Das Ziel besteht in der Schaffung einer bestmöglichen Arbeitsatmosphäre und der Minimierung körperlicher und seelischer Belastungen.

Die Bürogestaltung bezieht sich auf verschiedene Bereiche:

  • 1. Arbeitsplatz: Schreibtisch, Bürostuhl
  • 2. Arbeitsmaterial: Computer, Büromaterial
  • 3. Arbeitsumgebung: Temperatur, Lärmbelastung, Lichtverhältnisse
  • 4. Arbeitsabläufe: Arbeitszeiten, Arbeitsabläufe
  • 5. Arbeitsinhalte: Vielfältigkeit, Abwechslung

Die Gestaltung von Arbeitsplatz, Arbeitsmaterial und Arbeitsumgebung kann als ergonomische Arbeitsplatzgestaltung zusammengefasst werden. Die Regelung von Arbeitsabläufen und Arbeitsinhalten wird als organisatorische Arbeitsplatzgestaltung bezeichnet.

5 gängige Probleme einer nicht durchdachten Bürogestaltung

Problem 1: Überfüllte und unordentliche Büros

Ist euer Büro oft unordentlich? Wenn ja, dann solltest Du dich nicht über Gereiztheit, viele Krankmeldungen und ermüdete Mitarbeiter wundern. Vollgestopfte und unordentliche Räume spiegeln Überlastung, fehlende Struktur, Chaos und Stillstand. Dieses Chaos wirkt jeden Tag für 8 Stunden auf deine Kollegen ein und verwandelt sich in Unzufriedenheit und Unproduktivität.

Tipp: Ausmisten und Ordnung schaffen! Das Büro wirkt sofort offener, heller und übersichtlicher. Ein guter Ausblick fördert Kreativität und Motivation. Es signalisiert: wir sind strukturiert und haben einen umfangreichen Überblick.

Problem 2: Chaos am Schreibtisch

Der eigene Schreibtisch ist das Herzstück im Büro der Mitarbeiter. Die Bedeutung eines eigenen Schreibtisches, wird gerade heute immer wieder von der obersten Leitung unterschätzt. Der Tisch sollte nur so groß sein, dass man die Ecken mit ausgebreiteten Armen noch erreichen kann: Dies symbolisiert, dass man sein „Reich“ unter Kontrolle hat und ist auch aus ergonomischer Sicht sinnvoll. Am wichtigsten ist die Stabilität: Wer an einem wackligen Tisch arbeitet, dessen Geschäft steht auch auf wackligen Beinen. Ideal ist Holz, Glas ist wegen seiner Zerbrechlichkeit und seiner „Bodenlosigkeit“ eher ungünstig, extrem schwere Materialien wie Stein oder schwere Metallkonstruktionen stehen für mangelnde Flexibilität. Das Büro wirkt schwer und bedrückend. Alles in Allem sind Naturmaterialien vorzuziehen, ebenso Pflanzen am Arbeitsplatz, welche für die nötige Ruhe sorgen.

Tipp: Deine Kollegen sollten regelmäßig Zeit für Aufräumaktionen einplanen und diese auch konsequent umsetzen. Jeder Mitarbeiter sollte sich überprüfen, was ihn speziell daran hindert, Ordnung zu halten. Auf den Schreibtisch sollten nur aktuelle Projekte gehören, mit denen sie sich aktuell auseinandersetzen müssen.

Problem 3: Zu kleine Räume!

Zu kleine Räume führen für für viele Mitarbeiter zu belastenden Arbeitssituationen. Mitarbeiter die neben oder in der Nähe von Druckern und Kopiergeräten sitzen, sind einer erhöhten Geräusch-, Geruchs- und Feinstaubemission ausgesetzt. Das kann auf Dauer gesundheitsschädlich und wirklich störend sein. Wer sich jeden Tag auf`s Neue einen Arbeitsplatz organisieren muss, wer täglich zu Arbeitsbeginn, wie eine Nomade mit seinem Bürocontainer auf Wanderschaft geht, kann das Gefühl der Zugehörigkeit verlieren.

Welche Regelungen sind bei der Größe des Büros zu berücksichtigen?

Für Büros ist eine Mindestgröße von acht Quadratmeter vorgeschrieben, solange der Raum nur von einer Person benutzt wird. Für jeden zusätzlichen Mitarbeiter müssen weitere fünf Quadratmeter bereitgestellt werden. Im Großraumbüro ist zu bedenken, dass jeder Mitarbeiter ausreichend Bewegungsspielraum benötigt, um sich „Raum“ zu schaffen. Beim Arbeitsplatz sind pro Schreibtisch mindestens 1,5 Quadratmeter zusätzlicher Freiraum einzuplanen.

Tipp: Büroräume nur mit nicht so vielen Arbeitsplätzen ausstatten. Eher zugunsten der Mitarbeiter auf einen weiteren Arbeitsplatz verzichten. Auf Lärmschutz, Zugluft und Beleuchtung sollte auch geachtet werden. Niemand sollte mit dem Rücken zur Tür sitzen, auch direkt gegenüberliegende Schreibtische sollten vermieden werden. Es sollte zudem Trennungszonen zwischen den Arbeitsplätzen geben. Hier bieten sich besonders Pflanzen als Raumtrenner und Sichtschutz an. Hohe Schränke sollten nicht unmittelbar hinter einem Sitzplatz positioniert werden. Die richtige Arbeitsplatzbeleuchtung, ein Zimmerbrunnen und der Einsatz von unterschiedlichen Wandfarben können für ein besseres Raumgefühl sorgen.

Problem 4: Achtung: Raumpsychologie!

Die Position des Schreibtischs im Raum ist von großer Bedeutung. Ungünstig ist ein Sitzplatz mit der Tür im Rücken und dem direkten Blick aus dem Fenster: Der Blick nach draußen lenkt zu sehr ab, und wenn man die Tür hinter sich hat, wird man nervös und unkonzentriert. In vielen Räumen befinden sich die Fenster direkt gegenüber der Tür. Diese Konstellation ist mit einem Durchzug zu vergleichen: Die Energie fließt direkt weiter nach draußen. Die Folgen sind oft Konzentrationsprobleme. Eine wichtige Rolle spielt auch die Verteilung der Sitzplätze im Büro. Eine Position, bei der man im Rücken eine Wand hat ist eher vorteilhaft. Die Tür und auch möglichst alle Fenster sollte man im Blickfeld haben. Das Energieniveau in einer sog. „Durchzugssituation (Tür genau ggü. dem Fenster) lässt sich durch einige Pflanzen auf dem Fensterbrett wieder zurück in den Raum lenken.

Tipp: Bildmotive, die ein Ende signalisieren (zum Beispiel ein Sonnenuntergang), die mit Anstrengung verbunden werden (beispielsweise Berge) oder die etwas Lebloses darstellen (beispielsweise kahle Bäume, leere Straßen) sollten vermieden werden. Der Blick auf eine Wand lässt sich mit einem lebendigen, hellen und offenen Bild verschönern. Ebenso sollte es weder zu kalt, noch zu warm sein. Im Büro sollten kuschelige 22° C nicht überschritten werden. Bei einer Luftfeuchtigkeit von 40 bis 60 Prozent ist das eine ideale Temperatur, um produktiv zu sein.

Welche Regelungen sind bei der Größe des Büros zu berücksichtigen?

Für Büros ist eine Mindestgröße von acht Quadratmeter vorgeschrieben, solange der Raum nur von einer Person benutzt wird. Für jeden zusätzlichen Mitarbeiter müssen weitere fünf Quadratmeter bereitgestellt werden. Im Großraumbüro ist zu bedenken, dass jeder Mitarbeiter ausreichend Bewegungsspielraum benötigt, um sich „Raum“ zu schaffen. Beim Arbeitsplatz sind pro Schreibtisch mindestens 1,5 Quadratmeter zusätzlicher Freiraum einzuplanen.

Fazit: Mitarbeiterzufriedenheit und Arbeitsplatzgestaltung

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Bei der Büroeinrichtung solltest du nichts dem Zufall überlassen. Effizienz und ein ansprechendes Design sollten zusammenwirken. Berücksichtige dabei immer:

1. Nur zufriedene Angestellte sind gerne an ihrem Arbeitsplatz.

2. Die richtige Büroeinrichtung kann die Produktivität steigern.

Wie wohl sich deine Mitarbeiter fühlen, hat also einen entscheidenden Einfluss auf den Erfolg deines Unternehmens. Denn wer sich an seinem Arbeitsplatz wohlfühlt, zeigt Motivation und Leistungsbereitschaft. Davon profitiert letztlich das Unternehmen, denn optimale Arbeitsergebnisse sichern den Marktwert der Firma und machen das Unternehmen wettbewerbsfähig.