Bürobrände sind zum Glück nicht sehr häufig. Dennoch sollten Brandschutzmaßnahmen immer an erster Stelle stehen, um die Sicherheit deiner Kollegen zu gewährleisten. Regelmäßige Übungen, ausgebildete Mitarbeiter und ein intakter Brandschutz vermindern Schäden im Brandfall.

Die Gefahr lauert überall

Potenziell durch einen Brand gefährdet ist praktisch jeder Unternehmensbereich. Als Brandursache wird in den meisten Fällen menschliches Fehlverhalten als Grund ermittelt. Aber auch dauerhaft im Stand-By-Betrieb laufende Elektrogeräte stellen eine oft unterschätzte Gefahr dar. Das gilt vor allem, wenn die Lüftungsschlitze durch Papier verdeckt sind und sich ein Wärmestau bildet. Da die Geräte permanent Wärme abgeben, entstehen so schnell Kabelbrände, die sich im schlimmsten Fall zu einem Vollbrand entwickeln können.

Schon gewusst? Mindestens einmal im Jahr muss der Arbeitgeber seine Angestellten über Fluchtwege, Feuerlöscher und Sammelplatz aufklären.

Baulicher Brandschutz

Wenn es darum geht, das Risiko oder das Feuer möglichst gering zu halten, dann sollten zunächst einmal bauliche Maßnahmen getroffen werden. Beim Bau oder der Sanierung eines Büros können wichtige Elemente eingesetzt werden, die verhindern, dass sich der Brand ausweiten kann. Verwendet werden dabei in der Regel nicht brennbare Materialien.

Beim baulichen Brandschutz kommt es besonders auf die folgenden Punkte an:

  • Alle Räumlichkeiten des Unternehmens müssen sicher gebaut sein. Vor allem die Trennungen von Räumen (Brandschutztüren und Brandschutzverglasung) spielt eine große Rolle und verhindert, dass das Feuer übergreifen kann.
  • Bei den Materialien, die zum Einsatz kommen, sollte geprüft werden, ob eine eine hohe Feuerwiderstandsfähigkeit gegeben ist.

Im Grunde versteht man unter baulichem Brandschutz alles, was am Gebäude baulich geschaffen bzw. verändert wird, sodass das Feuer eingedämmt wird.

Technischer Brandschutz: alles Wissenswerte

Der technische Brandschutz ergänzt den baulichen Schutz und trägt wesentlich zur Sicherheit im Betrieb bei. Der technische Brandschutz greift im Ernstfall. Dazu zählen insbesondere Brandschutzanlagen, die manuell und automatisch funktionieren. Für den reibungslosen Ablauf müssen die Anlagen regelmäßig gewartet werden. Zusätzlich zu den Brandmeldeanlagen und den Brandmeldern sind auch Feuerlöscher und Löschdecken ein wichtiges Element innerhalb des technischen Brandschutzes. Ergänzende Maßnahmen sind zudem Rauchmelder, Rauch- und Wärmeabzugsanlagen sowie Löschanlagen und Rettungsleitern.

Organisatorischer Brandschutz: Zusammengefasst

Mit dem organisatorischen Brandschutz kann ein Unternehmen herausfinden, wo sich potentielle Brandgefahren befinden, zum Beispiel durch Gefahrstoffe. Zum organisatorischen Brandschutz gehören deshalb die folgenden Oberpunkte :

  • Bestimmung des Brandschutzbeauftragten
  • Festlegung der Brandschutzordnung
  • Aufstellung des Alarmierungsplans
  • Erarbeitung des Feuerwehrplans
  • Ausbildung und Unterweisung der Mitarbeiter
  • Kontrolle des Brandschutzes im Unternehmen
  • Notwendige bauliche Veränderungen

Beim organisatorischen Brandschutz kommt es darauf an, geeignete Maßnahmen zu treffen, die vorab festgelegt werden können und zur Sicherheit im Unternehmen beitragen.

Die wichtigsten Sicherheitspunkte kompakt zusammengefasst

Sicherheitspunkt 1: Feuerlöscher

Feuerlöscher gehören zur Pflichtausrüstung für Unternehmen. Daher sollten in den einzelnen Arbeitsbereichen ausreichend Feuerlöscher zur Verfügung stehen. Wichtig hierbei ist, dass diese gut zugänglich sind und sich in einem ordnungsgemäßem, intakten Zustand befinden. Jeder Feuerlöscher hat ein Siegel, auf dem die Haltbarkeit vermerkt ist. Diese sollte regelmäßig geprüft werden.

Sicherheitspunkt 2: Rauchmelder und Feuerschutztüren

Feuerschutztüren und Rauchmelder  gehören zu einem ausgeklügelten Feuerschutz-Konzept dazu. Die Türen werden mit Hilfe von Magneten offen gehalten, und sobald ein Brandmelder auf einer der beiden Seiten schlägt, schließen sich die Türen automatisch. Das verhindert die Ausbreitung des Feuers in andere Bereiche des Gebäudes. Rauchmelder warnen deine Kollegen im Falle des Falles, sobald es irgendwo eine Rauchentwicklung gibt.

Sicherheitspunkt 3: Fluchtwege und Notausgänge

Wichtig ist, dass alle Fluchtwege immer freigehalten werden. Der Arbeitgeber ist nämlich verpflichtet, diese Wege ständig frei zugänglich zu halten. Ebenso müssen Notausgänge von innen und ohne Schlüssel geöffnet werden können! Damit alle Mitarbeiter das Gebäude rechtmäßig und zügig verlassen können, sind nicht nur regelmäßige Schulungen nötig, sondern auch gut beschilderte Rettungswege. Notausgänge und Fluchtwege müssen deutlich gekennzeichnet sein, sodass im Falle des Falles schnell gehandelt werden kann.

Sicherheitspunkt 4: Elektronische Geräte

Damit es nicht zu einem Feuer kommt, sollten alle verwendeten Elektrogeräte, regelmäßig vom Fachmann geprüft werden. Defekte Geräte  müssen dann ohne Wenn und Aber ersetzt werden. Auch bei sichtbaren Schäden am Stromkabel muss das Elektrogerät, bzw. das Kabel zur eigenen Sicherheit entsorgt  oder repariert werden. Ebenso wichtig: Im Büro sollten niemals Mehrfachsteckdosen hintereinander angeschlossen werden! Vermeide Kabelsalat am Boden, sodass auch das Stolper- und Unfallrisiko sinkt. Erinnere deine Kollegen daran, am Feierabend alle Geräte vollständig vom Stromnetz zu trennen. So kann auch während der Nachtstunden kein Brand durch Stand-By Geräte entstehen.

Checkliste Brandschutz to Go

Feuerlöscher

  • Sind für alle Arbeitsbereiche ausreichend Feuerlöscher vorhanden?
  • Befinden sich die Feuerlöscher in einem ordnungsgemäßen Zustand?
  • Sind die Feuerlöscher schnell und leicht erreichbar?
  • Eignen sich die Feuerlöscher für die eingebauten, brennbaren Materialien?
  • Kennen sich alle Mitarbeiter mit der Handhabung des Feuerlöschers aus?

Rettungswege und Notausgänge

  • Stimmen die Rettungswege und Notausgänge mit den verlangten Abmessungen gemäß der Richtlinien über ein?
  • Können die Notausgänge von innen und ohne Schlüssel geöffnet werden?
  • Sind alle Rettungswege und Notausgänge gut sichtbar gekennzeichnet?
  • Sind die Fluchtwege und Notausgänge frei und nicht blockiert?

Umfassende Checkliste für den Brandschutz im Betrieb

Die meisten Informationen des Artikels sind dem Leitfaden für den Brandschutz im Betrieb von der Institution VdS  entzogen. In Ergänzung zum Leitfaden gibt die Institution auch eine Checkliste heraus. Die Checkliste des VdS hilft dir und deinen Kollegen dabei, die Sicherheitsmaßnahmen zu überprüfen und die Brandgefahr einzudämmen. Auch auf YouTube gibt es von der VdS interessante und informative Videos anzuschauen.

Fazit: Vorsicht statt Nachsicht

Unfälle und Brände passieren. Das kann leider nicht geleugnet werden. Auch wenn es für viele ein Horrorszenario darstellt, sollte stets darüber nachgedacht werden, um dann schließlich richtige Vorkehrungen zu treffen und zu bewahren. Weil die meisten Brände durch menschliches Fehlverhalten ausgelöst werden, sollten sich auch regelmäßig folgende Fragen gestellt werden: Werden regelmäßig unangekündigte Brandschutzübungen durchgeführt und geübt? Gibt es einen Ersthelfer / Betriebssanitäter mit fachmännischer Ausbildung? Erst, wenn alle Fragen beantwortet sind kann das Brandschutzrisiko effektiv minimiert werden. Auch sollte geklärt werden, wie man sich im Brandfall im Büro verhalten sollte. Spreche das Thema in deinem Unternehmen regelmäßig an und schütze so deine Kollegen – jetzt und in Zukunft.