Immer mehr Unternehmen betreiben Corporate Volunteering, um Mitarbeiter zu gemeinnützigem Engagement zu motivieren. Denn in den letzten Jahren hat das Thema Nachhaltigkeit im Unternehmen einen hohen Stellenwert eingenommen. Je nach Definition umfasst diese Nachhaltigkeit neben Umweltschutz auch soziales Engagement. Durch Ehrenämter werden Feuerwehr, Pflegeeinrichtungen und Umweltverbände in ihrer Arbeit unterstützt. Vereine, die sich um Obdachlose, Menschen mit Einschränkungen im Alltag und Kinder kümmern, leisten wichtige Arbeit. Corporate Volunteering setzt eben da an, wo viele helfende Hände für eine kurze oder lange benötigt werden. Doch profitieren auch die Unternehmen selbst von der Maßnahme? Erfahre hier, warum auch dein Unternehmen von Corporate Volunteering profitieren kann und wie man die Welt schon mit kleinen Tätigkeiten verbessern kann!
Was bedeutet Corporate Volunteering?
Eine allgemeingültige Definition des Corporate Volunteering lässt sich nur schwer festlegen. Grundsätzlich geht es darum, als Unternehmen ein Stück soziale Verantwortung zu übernehmen. Eine Spende kann ebenso einen „social impact“ haben, wie das regelmäßige Freigeben von Arbeitsstunden, um den Mitarbeitern Zeit für ehrenamtliche Tätigkeiten zu schaffen. Der Begriff selbst setzt sich aus „Unternehmen/Corporate“ und „Volunteering/Ehrenamt“ zusammen. Ihr Unternehmen entscheidet sich also ehrenamtliche und soziale Aufgaben zu übernehmen. Dabei verfolgen Firmen auch grundverschiedene Ziele. Mittlerweile erwarten viele Mitarbeiter sogar von Unternehmen, dass sie über den Tellerrand ihres Unternehmens hinausblicken – in Form von verantwortungsvollem Handeln der Gesellschaft gegenüber. Zum einen lässt sich durch Corporate Volunteering das Image festigen – In diesem Sinne berührt die Einführung eines Corporate Volunteering Plans auch das Reputationsmanagement. Zum anderen fühlen sich Mitarbeiter wohler, wenn ihr Engagement durch das Unternehmen unterstützt und gefördert wird. Gemeinsame ehrenamtliche Tätigkeiten dienen als Teambuilding-Maßnahme.
Die Broschüre der Ehrenamtsbibliothek informiert über die häufigsten Motive und aktuelle Zahlen.
Förderung des Ehrenamts als Win-Win-Situation
Zum einen lässt sich durch Corporate Volunteering das Image festigen – In diesem Sinne berührt die Einführung eines Corporate Volunteering Plans auch das Reputationsmanagement. Da die Freiwilligen als Botschafter des Unternehmens auftreten, verleihen sie diesem authentische Züge. Zum anderen fühlen sich Mitarbeiter wohler, wenn ihr Engagement durch das Unternehmen unterstützt und gefördert wird. Gemeinsame ehrenamtliche Tätigkeiten dienen ebenso als Teambuilding-Maßnahme. Der wohl wichtigste Vorteil liegt darin, dass das Ehrenamt in sozialen Projekten Horizont und Kompetenzen der Mitarbeiter erweitert und dort hilft wo Hilfe benötigt wird. Last but not least besitzen sozial engagierte Unternehmen einen klaren Wettbewerbsvorteil beim Kampf um das Recruitment guter Mitarbeiter.
Die Vorteile, die durch das soziale Engagement erworben werden, liegen also auf der Hand:
- Die Mitarbeiter sind motivierter und
- identifizieren sich stärker mit ihrem Unternehmen
- Es wird hilfsbedürftigen Menschen geholfen!
Gerade in kleinen Teams entscheidet die Mitarbeitermotivation maßgeblich über den Erfolg und Misserfolg des Unternehmens. Corporate Volunteering stärkt ebenso das Engagement der Mitarbeiter für die Unternehmensziele und ihre Bindung an das Unternehmen.
Durch Corporate Volunteering wachsen:
- Verbindlichkeit an das Unternehmen
- Verpflichtungsgefühl gegenüber der Gesellschaft
- Leistungsbereitschaft
Das bringt ebenso neue Wachstumsimpulse in das Unternehmen mit. Die Mitarbeiter:
- entwickeln neue Sichtweisen,
- denken innovativer,
- sind offener
- sind bereit, neue Wege zu gehen,
- haben weniger Angst, Fehler zu machen
- denken sozialer
- entwickeln Empathie und soziale Kompetenzen
Durch die Förderung der Teamfähigkeit und der sozialen Kompetenz verbessert sich auch das Arbeitsklima.
Fragestellungen zur Förderung des Ehrenamts
Bevor ihr gleich loslegt, sind noch ein paar Vorbereitungen zu treffen. Soll das private Engagement deiner Kollegen eher passiv gefördert werden oder soll es als Corporate Volunteering aktiv in die Unternehmensstrategie eingebunden werden? Dann nämlich sollten die entsprechenden Fragen im Voraus geklärt werden:
- Welches Ziel soll für Unternehmen, Mitarbeiter, Gesellschaft und die gemeinnützige Organisation erreicht werden?
- Worin genau liegt der Mehrwert für die Gesellschaft und für das Unternehmen?
- Wie findet das Unternehmen gezielt zu diesen Zielen passende gemeinnützige Organisationen?
Für jede Volunteering Maßnahme benötigt es ein Planungsteam, das Reporting, Management und Budgetplanung übernimmt. Bedenke außerdem, dass in der Zeit, wenn Mitarbeiter ehrenamtlich beschäftigt sind, bezahlte Arbeitsstunden deines Unternehmens auf die Tätigkeit umgelegt werden. Auch Rabatte und Boni müssen mit einkalkuliert werden. Jedoch gibt es keinen generellen Anspruch des Arbeitnehmers gegen den Arbeitgeber auf bezahlte oder unbezahlte Freistellung von der Arbeit, um das Ehrenamt ausüben zu können.
Lokal helfen und werben
Wer in einer Stadt oder Region lebt und arbeitet, bildet ein Teil der Gemeinschaft. Für einige Unternehmen ist es deshalb selbstverständlich, sich ehrenamtlich in ihrer Heimat zu engagieren. So können deine Kollegen und Du die Menschen vor Ort bei Bildung, Sport, Freizeit und Projekten unterstützen. Mögliche Maßnahmen, um das soziale Image zu stärken wären hier beispielsweise:
- Social Days, wenn bei einem sozialen Projekt eure Hilfe benötigt wird
- Mitmachaktionen
- Regelmäßige Spenden an Vereine
- Patenschaften
- Rabatte für ehrenamtliche Vereine
- Boni für Mitarbeiter, die eine bestimmte Zahl ehrenamtliches Engagement vorweisen zu Jahresende
Wichtig bei all diese Maßnahmen ist, dass dein Unternehmen hinter dem Engagement steht. Gut wäre auch, wenn Kunden und Partner auf eurer Website einsehen können, wofür ihr euch engagiert. Das geht am besten als Erwähnung auf der Firmenwebsite, auf dem Blog, im Kundenmagazin oder als Live-Bericht per App.
Eigene Projekte gestalten!
Du kannst natürlich gemeinsam mit deinen Kollegen Hilfsorganisationen wie zum Beispiel die Kindernothilfe, Caritas, Diakonie, Amnesty International, Unicef, Plan International, ASB, Johanniter, Malteser und viele weitere Werke unterstützen. Aber ein selbstgestaltetes, eigenes kleines Hilfsprojekt, das ihr gemeinsam konzipiert und durchführt, hat vermutlich positivere Auswirkungen auf die Motivation sowie die Teamfähigkeit und ist zudem noch öffentlichkeitswirksam.
6 Corporate Volunteering Ideen für dein Unternehmen
Idee 1: Der Charity-Day
Manche Firmen stellen ihre Mitarbeiter einen Tag pro Jahr, den sogenannten Charity Day, frei. An diesem Aktionstag setzen sie ihre Arbeitskräfte für eine gemeinnützige Organisation ein. Jeder Standort führt dann an diesem Tag eine soziale Aktion durch. So haben deine Kollegen die Möglichkeit ihre Lieblingsorganisation (wenigstens für einen Tag ) zu unterstützen.
Idee 2: Benefitsevents wie “Steps for Life” und “Crowdlauf”
Steps for Life ist ein Spendenlauf, das jedes Jahr unter einem wechselnden Motto stattfindet. Auf crowdlauf findest Du weitere Medaillen und Virtuell Runs, mit denen deine Kollegen individuelle soziale und ökologische Themen unterstützen können.
Idee 3: Weihnachten im Schuhkarton
Bei der Aktion Weihnachten im Schuhkarton wird für Kinder in Not von jedem Mitarbeiter etwas Kleines gespendet. Jeder Mitarbeiter bringt einen Gegenstand mit, den er gerne spenden würde. Dabei wird ein bestimmter Wert festgelegt. Die gesammelten Gegenstände, Spielsachen & Co werden dann in einen großen Karton gepackt und an Weihnachten an einen gemeinnützigen Verband gespendet. Da geht das Herz auf!
Idee 4: pro-bono Projekte
Pro bono bedeutet „für das Gemeinwohl“. Es meint den ehrenamtlichen Einsatz von Fach- und Führungskräften, die ihre Kompetenzen – aus Beruf, Aus- und Weiterbildung – in gemeinnützige Organisationen einbringen. Pro bono unterscheidet sich vom klassischen Ehrenamt durch den Einsatz beruflicher Fähigkeiten. Immer mehr Fach- und Führungskräfte engagieren sich auf diese Weise unentgeltlich für Non-Profit-Organisationen. Beispiele für Pro-bono-Dienstleistungen sind:
-Ein Grafikdesigner erstellt eine Webseite umsonst.
– Ein Steuerberater prüft unentgeltlich die Abrechnungen.
Idee 5: “Pflück.org” und “betterplace.org”
Bei Pflück.org, geht es darum, reife Früchte zu ernten, um sie dann für einen guten Zweck zu verwenden. Leider ist der Standort nur auf Hamburg begrenzt. Befindet sich dein Unternehmen außerhalb von Hamburg, kannst du auf betterplace.org vorbeischauen. Das ist Deutschlands größte Spendenplattform, wo Organisationen erwähnt werden, die aktuell Hilfe benötigen.
Idee 6: Deutsche Tafeln mit einer App unterstützen.
Die Tafel-App “Miles for Meals” bietet lauffreudigen iPhone-Besitzer die Möglichkeit, ihre verbrannten Kalorien umgerechnet an die Tafeln zu spenden. Mit der kostenlosen Spenden-App können deine Kollegen ganz einfach an die Tafeln spenden – und sich gleichzeitig selbst etwas Gutes tun.
Fazit – Planung ist nötig
Corporate Volunteering ist nicht ohne Grund hoch angesehen. Neben den zahlreichen positiven Einflüssen auf Mensch und Umwelt ist das soziale Engagement gerade für kleine und mittlere Unternehmen eine hervorragende Option. Durch ehrenamtliche Tätigkeiten kann ein Unternehmen seine Bekanntheit steigern und ganz ohne teure PR eine positive Reputation erhalten. Zudem gewinnt es langfristig zufriedene und motivierte Mitarbeiter, welche in der Gesellschaft aktiv mitwirken. Wichtig zu erwähnen ist, dass Zweck und Wirkung für das Allgemeinwohl immer im Vordergrund stehen sollten.